Start der generalistischen Pflegeausbildung im Sozialkontor

Pflegefachkraft – wer diesen Berufswunsch hegt, musste bislang gleich am Anfang seiner Karriere eine wichtige Entscheidung treffen: Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege oder doch besser Kinderkrankenpflege? Seit diesem Jahr ist damit Schluss. Denn in der neuen, generalistischen Pflegeausbildung lernen alle Auszubildenden in den ersten zwei Jahren dasselbe – und entscheiden dann, ob sie einen Bereich vertiefen oder Generalisten werden möchten.


„Ich finde es gut, dass es ein breites Gebiet ist. Ob ich mich spezialisiere, lasse ich mir noch offen“, erklärt Omar, was für ihn den Reiz der neuen Ausbildungsform ausmacht. Der 21-jährige Schleswig-Holsteiner ist eine von fünf Nachwuchskräften zwischen 19 und 52 Jahren, die diesen Monat beim Hamburger Träger Sozialkontor in die generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau gestartet sind. „Ich habe viele Perspektiven und kann später sogar im Ausland arbeiten, denn der Abschluss wird international anerkannt“, ergänzt Joa, 33, aus Hamburg.

Im praktischen Teil der dualen Ausbildung stehen aktuell Einsätze im Senator-Neumann-Haus für Menschen mit Körperbehinderungen und neurologischen Erkrankungen sowie im ambulanten Pflegedienst in den Walddörfern auf dem Plan. „Beide Stationen sind anspruchsvoll und vielseitig. Die Auszubildenden erwerben pflegepraktisches Know-how in den Bereichen stationäre Langzeitpflege sowie Altenpflege“, so Andrea Meggers, Ausbilderin beim Sozialkontor und examinierte Altenpflegerin.

Damit sie auch Erfahrungen in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege sammeln, machen die angehenden Pflegefachkräfte zudem Praktika in den Asklepios Kliniken und in einer Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt.

Die generalistische Pflegeausbildung ersetzt seit Anfang 2020 die drei bisherigen Ausbildungen in den Bereichen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Sie wurde 2017 mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe beschlossen. Der neue Abschluss Pflegefachfrau*mann wird in der gesamten Europäischen Union (EU) anerkannt.