Was will ich? Und welche Assistenzleistungen brauche ich dafür? Mit dem wirkungsorientierten Assistenzplanungstool „MeinNavi“ können Nutzer*innen der Angebote des Sozialkontors das nun noch besser herausfinden. Ziel ist eine wirkungsorientierte Assistenzplanung, bei der die individuellen Wünsche und Fähigkeiten der Menschen im Mittelpunkt stehen.
„MeinNavi hilft uns dabei herauszufinden, was die Nutzer*innen unserer Angebote wirklich wollen. So können wir unsere Assistenzleistungen passend zu ihren individuellen Bedürfnissen gestalten“, sagt Michael Wild, Leiter Strategie & Organisationsentwicklung beim Sozialkontor.
„MeinNavi“ entstand in Zusammenarbeit mit Fachkräften und Menschen mit Assistenzbedarf. Anschaulich wird die Assistenzplanung dank eines farbenfrohen Plans mit Feldern, auf denen Denkanstöße und Fragen stehen. Mit einer Figur, ähnlich einem Pin auf digitalen Landkarten, navigieren die Nutzer*innen darüber, um ihre nächsten Schritte zu planen, sich ihre Ressourcen bewusst zu machen und zu entscheiden, wo sie Assistenz in Anspruch nehmen möchten. Offene Formulierungen, zum Beispiel „Wie soll meine Zukunft aussehen“, sind dabei bewusst gewählt, um dem individuellen Willen möglichst viel Raum zu geben.
Sind die Assistenzleistungen erbracht, lässt sich zudem systematisch auswerten, wie gut sie wirken. Dafür wird nach sechs Monaten und nach einem Jahr überprüft und dokumentiert, ob, wann und wie die gesteckten Ziele erreicht wurden. „Dadurch können wir unsere Angebote fortlaufend an den Bedarf anpassen und die Qualität unserer Leistungen weiter verbessern“, so Michael Wild.
Eine von der Hamburger Sozialbehörde finanzierte zweijährige Begleitforschung in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie (Stiftung Das Rauhe Haus) prüft zudem, ob sich durch „MeinNavi“ die selbstbeurteilte Lebensqualität der Nutzer*innen positiv verändert.
MeinNavi erfüllt die Vorgaben des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und setzt die Grundsätze der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) um. Bei der Entwicklung des Tools arbeitete das Sozialkontor mit der Agentur Die Werbegenossen sowie mit der Unternehmensberatung contec GmbH zusammen.