Austausch ohne Grenzen

Besuch von Perspektivy, einer Organisation die sich in Sankt Petersburg für die Teilhabe behinderter Menschen einsetzt. Der fachliche Austausch mit dem Sozialkontor besteht seit rund 20 Jahren.


Neue inklusive Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen und die Nachmittagsbetreuung an Hamburger Förderschulen – im Mai dieses Jahres öffnete das Sozialkontor die Türen seiner Angebote für ein Fachpublikum aus Sankt Petersburg.

Konkret besuchten fünf Mitarbeiterinnen der gemeinnützigen Organisation Perspektivy, die in Sankt Petersburg mit Menschen mit Behinderungen arbeitet, Einrichtungen des Sozialkontors und anderer Hamburger Träger. Für viele war es nicht der erste Besuch in der Hansestadt, da seit rund 20 Jahren ein vielfältiger und kontinuierlicher fachlicher Austausch mit dem Sozialkontor besteht.

Neue Wohnangebote für mehr Selbstbestimmung

„Es war wie immer eine wertvolle Inspiration zu erfahren, wie die Kolleginnen und Kollegen vom Sozialkontor arbeiten und was sie aktuell beschäftigt. Hier ist man mit am einzelnen Menschen orientierten Wohn- und Betreuungsangeboten schon viel weiter – in Russland gibt es überwiegend noch große staatliche stationäre Einrichtungen, in denen 1.200 Personen unter schwierigsten Bedingungen leben“, sagt Mascha Ostrowskaja, die Vorstandsvorsitzende von Perspektivy.

Aber auch in Sankt Petersburg tut sich dank Perspektivy einiges: „Wir haben in den letzten Jahren neue Wohnangebote eröffnet, in denen insgesamt 26 Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt in kleinen Wohngemeinschaften oder allein leben“, berichtet Mascha Ostrowskaja. Diese Entwicklung führt die langjährige Perspektivy-Leiterin auch auf die jahrelangen fachlichen Impulse durch den Austausch mit dem Sozialkontor zurück.

Inspirierende fachliche Kontakte 

„Seit unserem letzten Treffen ist die Welt an einigen Stellen verrückt geworden“, sagt Referent der der Geschäftsleitung des Sozialkontors, Michael Wild. „Wie schön, dass es trotzdem geklappt hat, in diesem Jahr eine Delegation aus Sankt Petersburg zu empfangen.“

Das sieht Volker Carroll, Vorstandsmitglied des Vereins Perspektiven in Deutschland, der die Arbeit von Perspektivy in Sankt Petersburg unterstützt und den Austausch organisiert hat, ebenso: „Die gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen haben die fachliche Zusammenarbeit an einigen Stellen sehr erschwert. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die fachlichen Kontakte dennoch aufrechterhalten konnten.“

Große Bereicherung für alle

Zum Abschied der Gäste aus Russland hatte das Sozialkontor zu einem „Meet and Greet“ in der Geschäftsstelle eingeladen, zu dem neben Vertreter von Perspektiven auch zahlreiche aktuelle und ehemalige Mitarbeiter*innen des Sozialkontors kamen. Einige von ihnen waren in der Vergangenheit selbst auf Exkursionen in Sankt Petersburg dabei und haben die Arbeit von Perpektivy vor Ort kennengelernt.

Alle waren sich einig: Die persönlichen Begegnungen und Gespräche sind einmal mehr eine große Bereicherung für gewesen, die sich positiv auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung in beiden Ländern auswirkt.

Ausführliche Informationen über die Arbeit von Perspektivy finden sich unter www.perspektiven-verein.de